Juni 2007 | |
27.6. |
Es
regnet Bindfaeden in Qingdao und am Nachmittag gehts mit meiner Kollegin
zur Merchants Bank um rauszufinden, was eigentlich jetzt mit meiner
Kreditkarte und meiner normalen Bankkarte falsch ist. Das Tolle am
Auslaender in China sein ist, dass man VIP Service kriegt und sogar unser
Bankmanager kam um hallo zu sagen. Die Bank hatte einen separaten VIP
Bereich, naja ein durchgesesses Sofa und ein Wasserspender, mehr war daran
net VIP! Eine Stunde spaeter und einer Merchants Bank Schirm reichen hatte
ich zwei Bankkarten, die immer noch nicht funktionierten und war wieder
eine Erfahrung reicher. Banken in China sind einfach net mein Ding. Das
Ende vom Lied: Ich muss am Sonntag nochmal zur Bank um meine neue Karte
freischalten zu lassen, da leider keiner sagen konnte, wieso meine Karten
auf einmal nicht mehr tun....TIC. Der Schirm war sehr nuetzlich, da man damit zumindest nur von unten (Pfuetzen) und von neben (Wind und Regen) nass werden konnte.
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23. und 24.6. |
Der
Nebel kriecht durch die Stadt – ein faules Wochenende in Qingdao Am
Samstag ers tmal ausschlafen und dank Sauwetter nicht wirklich austehen
wollen. Fernseher kommt repartiert wieder zurueck und wird logischerweise
bei Regen angeliefert – ohne Abdeckung, das ist Nervenkitzel pur!
Nachdem sich die Herren ihre huebschen Fussbodenschutzkondome ueber die
Schuhe gezogen haben wurde fachmaennisch verkabelt und gleich mal
probegeschaut. Ich hatte schon das Gefuehl die Jungs wollen es sich auf
dem Sofa bequem machen, aber im Endeffekt waren sie mit 240 RMB zufrieden
und ich hatte endlich meinen Monsterfernseher wieder. Danach schnell ein
bisschen austoben
im Fitnesstudio und die Leere geniessen, um 12 geht naemlich der Chinese
essen und net trainieren. Danach schnell duschen und heim dann ab zur
Schneiderin samt Kollegen. Meine Laune war dank Migraene und Regen am
Tiefpunkt – immerhin konnt ich meiner Schneiderin trotzdem erklaeren,
wieso ich ein Dirndl haben will und dass ich das mit dem chinesischen
Drachenstoff fuers Dirndl superklasse find. Mal sehen, ob die gute Damen
das mit dem Puscheffekt verstanden hat und ich das Dirndl auch anziehen
kann. In 3 Wochen werd ichs wissen aber fuer 280 RMB ist das doch wurscht....! Am
Abend gabs dann eine Langnasenkochsession bei mir: Japanische Leckereien
hasugemacht. Erst mal Kitsune Udon, danach Temaki Sushi und anschliessend
Tempura und Okonomiyaki! Ich liebe Jusco, unsern japanischen Supermarkt
und ich liebe Japan und japanisches Essen – das selbst wenn ichs koch
einfach um Klassen besser ist als alles vom Chinesen. Die andern waren
davon denke ich mal auch schnell ueberzeugt, und Sushi wird ab jetzt
wieder nicht nur mit rohem Fisch assoziiert. Vielleicht sollt ich mich als
Botschafertin der japanischen Kueche bewerben! Anschliessen gings dann
wieder mal was Trinken und in den Geburtstag eines Kollegen reinfeiern,
Vodka ahoi! Morgens
frueh aufstehen weil ich noch backen muss und aus lauter Doofheit versucht
im chinesischen Supermarkt mit meiner Karte zu bezahlen. Das ist an sich
nicht wirklich das e grosse Problem, aber wenn man das dort bei einer
neuen Verkaeuferin ohne Erfahrung noch nie getan hat, sollte man es
tunlichst lassen. Dazu muss ich noch sagen, dass ich drei Karten habe und
nur noch ein bisschen Cash im Geldbeutel
hatte. Nach erfolglosen Tippversuchen mit allen drei Karten und nachdem
ich mein Gehirn wirklich schwer angestrengt habe um mir zu versichern, das
ich die richtige Pin Nummer versucht habe, gab ich auf. Alles Bargeld aus
dem Rucksack und Geldbeutel zusammenkratzen und ganz schnell weg! Hinter
mir stand naemlich schon eine riesige Schlange an Samstag Morgen
Einkaeufern hinter mir an der Kasse. Schnell nach Hause und einen Backwahn
spaeter gemuetlicher Nachmittag beim Kollegen. Am naechsten Tag wusste ich
dann, dass die Bank mich nicht mehr mag und das alles dummerweise an der
Kartenkatastrophe von Vortag lag. Woher ich das wusste? Ha meine ganzen
Karten wollten mir kein Geld mehr geben und die Automaten streikten, egal
wo ich hinging. Dumm wenn man kein Geld mehr hat und genau weiss, dass man
die naechste Woche damit verbringen darf von Bank zu Bank zu pilgern um
wieder fluessig zu werden. Nur gut wenn man Kollegen hat, deren Karten
noch funktionieren weil sie von der Kreissparkasse Waiblingen sind und
noch nie mit den Haenden einer chinesischen Supermarktverkaeuferin in
Kontakt gekommen sind. Sonntag
mittag wie immer langsam aber sicher aufstehen und mal aus dem Fenster
spaehen – scheiss Wetter also lieber noch ne halbe Stunde liegen
bleiben. Danach buegeln und die in Taidong gekauften DVD’s
anschauen....einen der Filme (Der freie Wille) kriegt bei mir gleich
Abzug, hab schon die erstn 5 Minuten net kapiert und dieses ganze laute
Geatme den ganzen Film durch brachte mich beim Buegeln fast zur Weissglut.
Dann lieber in Pursuit of Happiness, das ist ein echter Buegelfilm mit
Happy End. Schnell noch bei Carrefour einkaufen und das fuer grad mal 4.50
Euro, mehr waere nicht drin gewesen, weil meine 3 Geldkarten allesamt
gesperrt sind. Wieso? Also ich war im chin. Supermarkt einkaufen und da
zahlen sonst alle Cash...ich nehm eine Karte und die Damen tippelt selbst
wenn ich noch tippe an der Maschine rum – naechste Karte selber Effekt
und schwupps jetzt krieg ich gar kein Geld mehr. Schnueff, geldlos in
China. Da musste ich heute gleich mal Schulde eintreiben, sonst kann ich
net mal mehr Wasser kaufen. Am Mittwoch gehts dann mit Schutzenhilfe zur
Bank und bis dahin muss halt die gute Kreissparkassenkarte herhalten –
lang lebe die globale Kartenflut!
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21.6. |
Endlich
gibt es eine Erklaerung fuer den Begriff TIC (this is China), die mehr
erklaert und tiefer geht und Aufschluesse fuer viele Dinge gibt, die
bislang im Schleier des Nichtbegreifens verborgen blieben. Ein herzliches
Dankeschoen an Kristin und Wikipedia! Tic aus
Wikipedia, der freien Enzyklopädie Der
Tic (franz. das Zucken der Glieder, der Tick im Sinne von wunderliche
Angewohnheit) bezeichnet eine rasche, unwillkürliche, unregelmäßig
wiederkehrende motorische Entladung in einzelnen Muskeln oder
Muskelgruppen. Auffallend wird ein Tic durch teilweise heftige körperliche
Bewegungen oder Lautäußerungen. Symptome Man
unterscheidet die primäre, idiopathische Ticstörung (Ursache noch
unbekannt) von der sekundären, symptomatischen Ticstörung (Ursache
bekannt). Nach Ausprägungs- und Schweregrad werden vier Subgruppen von
Tics, die besonders im Kopf- und Schulterbereich auftreten, unterschieden: Einfache
motorische Tics (z. B. Stirnrunzeln, Augenblinzeln, ruckartiges
Kopfbewegen, Hochziehen der Augenbrauen, Schulterzucken, Grimassieren), Einfache
vokale Tics (Räuspern, mit der Zunge schnalzen, Hüsteln, Schmatzen,
Grunzen), Komplexe
motorische Tics (beispielsweise Springen, Berühren anderer Leute oder
Gegenstände, Körperverdrehungen, Kopropraxie (Ausführung obszöner
Gesten), selbstverletzendes Verhalten), Komplexe
vokale Tics (wie das Herausschleudern von zusammenhangslosen Wörtern und
kurzen Sätzen, Koprolalie (das Ausstoßen obszöner Worte), Echolalie
(Wiederholung von gehörten Lauten und Wortfetzen), Palilalie
(Wiederholung von gerade selbst gesprochenen Worten)).
Herrlich,
es ist also wirklich so es ist egal ob wie ihnen Training geben oder sie
lange Zeit mit uns zusammen sind….sie koennen es einfach nicht lernen
auch wenn sie es wollten. Herrlich, endlich gibt es eine Erklaerung und
ich kannte schon das Wort
dazu!!! TIC Ursachen
Die
genaue Ursache der Entstehung der häufigsten, primären Ticstörung ist
bis heute nicht bekannt. Es wird eine hereditäre Störung in den
Basalganglien angenommen. Seltener sind organische Tics als Folge einer
generellen Hirnschädigung (z. B. Enzephalitis) oder einer Läsion der
Basalganglien (des striato-pallidären Systems). Zunehmend wird die
striatofrontale Dysfunktion für die Entstehung von Tics verantwortlich
gemacht, was erklären würde, dass die Tic-Störung eine häufige
Komorbidität von ADHS darstellt. Wieder
eine Bestaetigung meiner Hirnzellentheorie, vermutlich gibt es die
Missbildungen weil zu viel Hohlraum vorhanden ist! Sonderform
[Bearbeiten] Als
Sonderformen mit anderer Ursache gilt der Tic douloureux (franz. der
schmerzhafte Tic): ein kurzer, heftiger und sich oft wiederholender
Schmerzanfall mit Gesichtszuckungen bei Trigeminusneuralgie. Alternativ
gibt es Anfaelle von Mueslifresswahn, Senforgien und Kickboxanfaellen
ausgepraegter, zwanghafter Art. Therapie
Je
nach Schweregrad der Tic-Störung stehen verschiedene Therapieansätze zur
Verfügung. Bei geringgradiger Beeinträchtigung können neben einer
umfassenden Aufklärung und Beratung der Bezugspersonen (bei betroffenen
Kindern v.a. Eltern und Lehrpersonal) die Psychotherapie und
Verhaltenstherapie gute Erfolge erzielen. Eine
pharmakologische Behandlung ist indiziert bei lang anhaltender Symptomatik
(> 12 Monate), vokalen Tics, psychiatrischen Begleiterkrankungen und
dem Vollbild des Gilles-de-la-Tourette-Syndroms. Mittel der Wahl sind
hochpotente Neuroleptika aus der Klasse der Dopamin-Rezeptor-Blocker (z.B.
Tiaprid, Pimozid, Haloperidol) sowie bei entsprechender Begleitsymptomatik
Antidepressiva (v.a. selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren).[1]. Drooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooogen
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20.6. |
Ein
total verregneter Tag beginnt mit einem Besuch beim Zahnarzt, zum Glueck
muss ich mich net in den Untersuchungsstuhl legen sondern mein Kollege.
Ich machs mir solange im Wartezimmer mit einer Ausgabe National Geographic
bequem und informiere mich ueber das Sozialverhalten von suedafrikanischen
Wuehlmaeusen, superinteressante Lektuere. Immerhin koennen die
Sprechstundenhilfen allesamt recht gute Englisch und der Zahnarzt an sich
ist gut ausgestattet – Kollege kommt lebendig wieder raus und wird
sicher bald einen Wurzel samt Zahn weniger sein eigen nennen koennen. Durch
Regen und Sturmboehen also ueber die chinesische Autobahn ins Geschaeft
und ich sags Euch, Aquaplaning wurde in China erfunden, der Wahnsinn wie
man durch die Schlagloecher schwimmt und wie sich LKW beim Bremsen
verhalten wenns nass ist. Immerhin kam ich samt Auto lebendig und intakt
in der Firma an. Dank Software Update blieb ich aber nur bis um 4 und
danach gings wieder zurueck, vor dem Laptop sitzen und ihm beim Hoch- und
Runterfahren zu beobachten ist nicht wirklich produktov und die
Installiererei macht mit wahnsinnig. Dazu dann noch nette Anrufe aus
Deutschland und die Feststellung: Hirn gibt es auch nicht in jedem Kopf in
Deutschland. Nach
einem Tripp zum Fitnesstudio frisch geduscht dann zu Jusco einkaufen und
danach wie immer lienk abbiegen um zum Abendessen zu fahren – tja nur
leider stand da auf einmal ein Polizist und winkte mich rechts ran, besser
gesagt er meinte ich sollte ruhig halb auf der Strasse stehen bleiben. Aeh
gut, dazu noch eine Anmerkung, die 3 Autos vor mir hat er nicht mal
angeschaut nur mich energisch rausgewinkt...liegt das eventuell an meinem
schwarzen Auslaenderkennzeichen?!? Fuehrerschein und Versicherungskarte
studierte er ganz lange und dann erklaerte er mir in Babychinesisch, dass
ich falsch abgebogen sei, waehrenddessen zueckte er schon den Block und
wollte grad anfangen zu schreiben. Ich kramte dann mein bestes Chinesisch
aus und erklaerte ihm, dass es kein Schild gibt, dass das Abbiegen nach
links verbietet und dass auch auf der Fahrbahn nichts eingezeichnet ist
und selbst wenn, bei dem Regen kann man eh nichts sehen schon gar net 20
Jahre alte Fahrbahnmakierungen, die schon 20 mal ueberpinselt und
geaendert wurden. Und ausserdem, wieso haelt er mich an und net die andern
Autos?
Das dumme Gesicht waere durchaus sogar
einen Strafzettel wert gewesen, allerdings konnt ichs nur kurz geniessen
weil ich ganz schnell meine Dokumente wieder hatte und mit gebrummeltem
„Aber nicht nochmal dort links abbiegen“ wieder in die Freiheit
entlassen wurde.
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18.6. |
China-Allergie?!? Also
was soll ich zum Wochenende nur schreiben, insgesamt wars einfach nur gut!
Ich hatte Besuch aus Peking und es gab Caipis, Sightseeing und am Sonntag
einen Strandtag. Insgesamt also ein supergeniales Entspannwochenende aber
leider mit Folgen. Nene, nicht meine Leber sondern meine Fuesse aber dazu
muss ich mal ein wenig ausholen. Am Sonntag war am shilaoren Beach wieder
Volleyball spielen angesagt, die Sonne strahlte vom Himmel und ich hatte
nach 4h Schlaf und einem starken Kaffee wieder das Licht der Welt
erblickt. Zum Spielen war ich nach 2 Runden nicht mehr in der Lage und so
hab ich mich gut eingecremt in die Sonne geschmissen und hab ein bisschen
geschlafen. 2h spaeter ging es zu Jusco was Essen und meine Fuesse haben
richtig schoen krebsrot ausgesehen und brannten ziemlich, was ich anfangs
noch fuer einen tierischen Sonnenbrand gehalten habe. Tja, so kann man
sich taeuschen denn von einem Sonnenbrand schwillt einem der Fuss nicht
bis ans Knie oben an und brennen tut das schon gar nicht mehr, dafuer ist
die tiefrote Farbe ziemlich haertnaeckig und bleibt mir sicher noch lange
erhalten. Was genau es ist, kann ich Euch net sagen, ich vermute aber
irgendeine Allergie. Uebrigens nein, es waren keine Pflanzen oder sonstwie
sichtbare Dinge im Wasser – es war einfach nur Wasser. Aber halt
chinesisches Wasser aus dem Meer in einer Stadt, wo keiner weiss ob und wo
es Klaeranlagen gibt. Es steht somit absolut fest, dass ich niemals in
meinem Leben mehr als meine Fuesse in dieses Wasser tunken werden –
sonst kann ich noch Benjamin Bluemchen als ausgeblasener Elefant
Konkurrenz machen. |
18.6. |
Mittagspause
in Qingdao Ein
ganz normaler Montag und zum ersten Mal schaff ich es endlich einen
Spaziergang um die Firma in der mittagspause zu machen. Eigentlich ist das
ja nicht wirklich spektakulaer ABER es ist faszinierend, wer bei uns so
auf dem gelaende lebt. Recht auf der grossen freien Flaeche sollte
eigentlich Rasen gesaeht werden, aber komischerweise scheinen da riesige
Maulweurfe zu leben, die Ihre Huegel alle 2m aufgebaut haben und sich da
pudelwohl fuehlen. Keine Ahnung was man da so aus-/eingraebt – wieder
ein Mysterium in China. Auf dem Weg rund um die Firma weiter hinten rechts
steht eine Art Strandhuette, 4 Pfosten und ein bisschen Palmendach mit
Strauch und Plastikplane und drunter stehen volle Wasserlkanister und ein
Wasserspender, naja ok der stand ausserhalb und nicht unter der Plane, da
war naemlich dank der 5 schlafenden Chinesen kein Platz mehr. Schnell dem
Rundweg folgend weiter in Richtung Lager und Entsorgungsstation und auch
hier liegen die Jungs schlafen auf dem Boden, einige Glueckliche haben die
hervorragende Schlafqualitaet von Recycling Stahlpaletten entdeckt und des
sich darauf gemuetlich gemacht. Auch das Lager der kopftuchtragenden
Rasenmaehdamen ist total still und die Maedels liegen eng gekuschelt in
der Rasenmaehergarage und schnarcheln ein bisschen vor sich hin. Vorbei an
der riesigen Rasenflaeche links vom Gebaeude dann wieder zurueck zur
Arbeit – manchmal muss man selbst in der Mittagspause wieder daran
erinnert werden, dass man in China ist!
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17.6. |
Mein
Fernseher wird repariert Vor
ca. 3 Wochen ging mein Fernseher den Weg eines jeden chinesischen High
Tech Produkts – er ging schlichtweg kaput und hat seitdem ein
ausgepraegtes Farbproblem von pink bis lila mit 4 Promille Verzerrung.
Bloederweise hat sich das Ding grade 1 Monat nach Ablauf der 12
Monats-Garantie verabschiedet, was meiner Meinung nach sicher schon bei
der Produktion vorgesehen war. Einzig meine Waschmaschine hats ja
innerhalb der Garantiedauer geschafft, sich zu verabschieden. Einen
Reparaturservice von Hisense zu kriegen war auch nicht wirklich einfach
und erforderte intensivste Koordinationsleistung meiner HR Tante. Erst mal
musste sie dort anrufen, dann feststellen dass die ohne Originalrechnung
gar nicht kommen wollen, die war allerdings bei meiner Vermieterin. Die
wiederum war nicht begeistert davon, die Rechnung rausruecken zu muessen
(wieso auch immer), wurde aber dann mit einer Redetirade total
weichgeklopft. Die rechnung kriegte dann ich und seitdem weiss ich, dass
mein Monsterfernseher 500 Euro gekostet hat – wenig Geld fuer viel
Plaerrkiste. Die Terminvereinbarung ist wie in Deutschland nicht so
einfach, da unsere HR Tante nicht so ganz durchschaut hat, dass ich leider
mittags um eins nicht wirklich zuhause bin unter der Woche und somit auch
die Tuer nicht aufmachen kann. Nach einer halben Stunde Logiktraining hat
sie es temporaer verstanden, leider heute aber schon wieder vergessen. Und
taeglich gruesst das Murmeltier. Egal, letzten Donenrstag war auf jeden
Fall der Reparateur bei mir, wollte aber die Originalrechnung gar nicht
sehen...wozu man die also holen musste ist mir mal wieder total
schleierhaft! Das
kleine Maennchen stand also vor meiner Tuer und erschrak erst mal
furchtbarst als er mich sah – danach schlurfte er mit haengendem Kopf
auf Plastikueberziehern fuer die Schuhe und blieb vor dem Fernseher
andaechtig stehen. Erst mal bekam die Kiste dann einen herzhaften Tritt
und einen Schlag in die Seite, leider wurde das Problem daraufhin nicht
auf mysterioese Art und Weise geloest, das hatte ich naemlich schon Tage
davor als erstes ausprobiert. Bei der Klimaanlage hilft das immer.... Fachmaennisch
starrte er dann mal einfach fasziniert aufs Bild – entweder er hat das
Fernsehfluestern ausgetestet oder war erst mal ratlos. 10 stille Minuten
spaeter kam dann der Hilferuf ich muss ihm mal helfen, den Fernseher auf
den Boden zu wuchten – was ich natuerlich sehr gern gemacht hab. Danach
packte er dann einen ca. 50cm langen Schraubenziehen an und fing an die
hintere Abdeckung abzuschrauben, was er dann auch richtig gut hingekriegt
hat. Mit dem Schraubenschluessel und einem ebenfalls recht monstroesen
Messgeraet ging er dann brummend ans Werk und erklaerte mir, er muesste
jetzt was ausbauen und nachbestellen, das dauert aber bis Samstag. Und ich
muss dafuer 16 Euro zahlen. Wurscht, Hauptsache das Ding zeigt mir meine
Gilmore Girls mal wieder in normalen Farben und nicht psychodelisch pink. Heute
ist Montag und am Samstag war keiner da, es hat auch keiner angerufen und
meine HR Tante wollte mich heute mittag um eins wieder mit dem
Reparaturdienst verheiraten – komischerweise wollen sie den Fernseher
jetzt auf einmal abholen und mitnehmen. Vielleicht waren die Ersatzteile
aus oder vielleicht kennt einer von denen mein Tagebuch und weiss, dass
ich jetzt fuer die hohen Qualitaetsstandards und den ungleich superguten
Service von Hisense Werbung machen werde. Jungs, wenn ihr das lest: Ich
will als Ersatz lieber einen Flachbildschirm an der Wand :-)
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13.6. |
Aquaplaning
auf der Autobahn kennt man ja auch aus Deutschland aber das heute, wow!
Nachdem ich mit meinem Kollegen beim Zahnarzt war gings mit dem Auto des
andern Kollegen (ausgeliehen fuer herrlichste 4 Wochen) auf die Autobahn
ins Buero und das eher schwimmend als fahrend. So richtig sicher bin ich
mir noch nicht ueber den Grund, sinds die Reifen oder die Fahrbahn?
Vermutlich isses beides, denn seitdem chinesische Reifen in Deutschland
durch saemtlich Tests gefallen sind, sollte einem klar sein dass Reifen in
China nicht wirklich unseren Anspruechen genuegen. Und wer weiss, was die
beim Strassenbau verbauen und was nicht...schwimmend in China, das macht
Spass.
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11.6. |
Wollte
schon ne ganze Weile mein neues Lieblingslied mal online stellen. Uraltes
Teil von Crazy Town mit dem Titel 'Change'...passt manchmal hervorragend
zu meiner Stimmung und ist mindestens einmal pro Tag auf meinem Ipod am
Laufen.
Now in these cynical times
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10.6. |
Sonntag
und anfangs endlich mal ein Erfolgserlebnis und funktionierende
Antibiotika nach dem leider notwendigen Einkaufsmarathon bei Carrefour
gehts mir allerdings gar net gut - mein Kopf platzt, mein Hals brennt und
irgendwie ist mit schwindlig. Entweder das sind die Nebenwirkungen von all
den tollen chemischen Errungenschaften, die mein Körper sich so
einverleibt hat oder ich bin schlichtweg noch krank. Zugegebenermaßen
bevorzuge ich Option 2...immerhin bin ich dank des Autos meines Kollegen mobil
und muss den Mist net noch mit nem Taxi durch halb Qingdao schleppen. Hab
aber net mal wirklich Hunger...das aber wirklich dank der
Antibiotika....lang lebe das töten aller Bakterien und irgendwie würd
ich gern in Deutschland auf dem Balkon sitzen und grillen, erste
Halluzinationen habe ich also auch schon. In der Carrefour Apotheke hab
ich nochmal eine Packing Zithromax erstanden, damit kann ich ja mal
weiterkämpfen und hoffen, dass es wirkt.
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9.6. |
Ach
je schon wieder über eine Woche zurück in China und dank der Antibiotika
halbwegs auf dem Weg zum Gesund werden. Hab eben mal nachgeschaut wo ich
das Tagebuch aufgehört hab und musste mit Schrecken feststellen, dass ich
seit März nichts mehr upgedatet hab. Scheint wohl ein langes, tiefes Tief
gewesen zu sein und dank der ganzen Problem im Büro kam ich echt zu gar
nichts mehr, hab am Wochenende auch keine Zeit gehabt und mich mit anderen
Dingen beschäftigt und bloß net dran zu denken wie ich hier weitermachen
soll. Klar es ist mehr als ein Jahr her, dass ich hier ankam und mir ein
neues Leben aufgebaut hab aber so richtig passen tut mir dieses Leben
net...hier und da klemmts und zwickts und an andern Stellen ist es zu
gross oder zu lang. Die richtige Änderungsschneiderin dafür hab ich auch
noch net...ich werd halt mal versuchen wieder öfter hier zu schreiben,
das hilft mir auch und vielleicht gibt es den ein oder andern treuen Leser
der sich für die Abenteuer und 'the struggle' der kleinen Anja in China
interessiert.
Oh und noch was - ich hab mal wieder versucht Wasser zu bestellen und das per Telefon. Zum allerersten Mal hat es auch geklappt und eine halbe Stunde später wurde geliefert! 13 Monate und dann endlich der Erfolg, das nenne ich Langfristplanung, soll einer sagen ich hätte keine Geduld!
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8.6. |
Heute
bleib ich mal wieder malad zuhause und wusste schon, dass das
Krankenprogramm anlaufen wird, sobald die Info im Büro ist. Natürlich
klingelte Maggie und brachte uns zum Krankenhaus und blieb bis wir von
einer extrem jungen Ärztin ohne wirklich viel Ahnung ein paar
Antibiotika, Gelomyrtol und so Zeug verschieben bekamen. Und natuerlich
kam abends Joy und bekochte uns, blieb bis um 22 Uhr und gab Ratschlaege
ohne Ende. Diesmal muss ich aber sagen wars für mich irgendwie kuschlig,
ich wusste ja schon was passiert und diesmal hab ich es genossen, dass die
Mädels da sind und sich kümmern. Der schönste Satz des Tages war 'You
have no family here so let us be your family' da musst ich fast a bissle
weinen. Abends dann noch mit Deutschland telefonieren und hoffen, dass
alles besser wird und meine Mandeln schrumpfen, hab naemlich sicher keine
Lust drauf, hier in China auch nur irgendeinen auf die Idee kommen zu
lassen sie mir rauszunehmen und ausfliegen nach Deutschland ist auch net
wirklich die beste Option....zu viel zu tun!
Ach und noch was, bin schon wieder in der Zeitung diesmal in der Spalte Uffgschnappt - wow.....!
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4.6. |
Hm
komische Sache, kaum bin ich wieder hier gehts los. Abends auf dem Weg von
der Zone zurück in die Stadt krieg ich innerhalb einer Stunde
geschwollene Mandeln und fang an Umckaloabo und Meditonsin zu nehmen aber
bis zum Abend wirds nicht wirklich besser, also Hals einwickeln und
schlafen, gleichzeitig hoffen dass das besser wird....
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3.6. |
Nach
einem kurzen Zwischenstopp beim Bäcker, der dank der Unorganisiertheit
der Leute dort fast ne halbe Stunde gedauert hat (naja so ein Cappuccino
ist kompliziert zu machen) weiter zum Shilaoren Beach zum Volleyball
spielen. Herrliches Wetter, ein bisschen bewälkt nicht zu warm und nicht
zu kalt. Am Strand ist wie immer direkt am Laufweg die Hölle los und wir
platzieren uns deswegen ein bisschen weiter weg. Netz auf stellen und
spielen - genial, nicht mal der leichte Gestank des Meeres stört und ich
muss feststellen, dass ich wirklich anfange das Volleyball spielen zu
mögen und das muss ich jetzt auch noch zugeben! Nach Jahren des
Schulvolleyballs kommt sowas raus...liegt sicher nur am Strand und aufm
Sand faellt sichs leichter. Nach einigen Stunden mit vollem Körpereinsatz
gabs bei einer andern Expat Familie Pizza und viel Quatschen bis zum
fruehen Abend. Zuhause musst ich dann erst mal nach dem Duschen viel, viel
cremen. Trotz Wolken ein dicker, fetter Sonnenbrand direkt auf der Nase
und auf den Schultern....ich lerns wohl echt nie und das trotz extra
importierter Sonnencreme!
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2.6. |
Schlaaafen
und zwar bis um 15 Uhr und dann mal leicht müde den restlichen Tag
totschlagen, so richtig viel weiss ich gar nicht mehr...typischer erster
Samstag nach der Ankunft..immerhin konnt ich die Waschmaschine noch
bedienen und hab alleine in meinen Supermarkt gefunden, in China leben ist
wie Fahrradfahren wenn mans einmal kann gehts immer wieder!
Abends kleine Party bei einem Kollegen und ich kann Stolz meinen Artikel in der Zeitung präsentieren, ich bin eine lokale Berühmtheit, grins. Samstagsausgabe, Titelseite oben links in der Winnender und Schorndorfer Zeitung: Berglen - Die Langnase spricht und lebt Chinesisch!
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1.6. | Erster Tag wieder zurück im Office und wirklich zurück in China und naja....mein Postfach quillt über, aber dank viel hallo sagen und viel updates kriegen geht der Tag schnell vorbei. Abends dann mal wieder ins Monnemer Eck (Tuna Salad sieht wie immer wieder anders aus als je zuvor) und danach in die New York Bar bis morgens um 2....jetlag hin oder her ich war absolut net müde und lag noch bis um 7 wach, danach konnt ich dann dankenswerterweise endlich mal schlafen und das laaaaaaaaaaaange. |