Dezember 2006 | |
31.12.06 | Aus
dem Spiegel Online: "Dinnel fol One: Tigerfell-Trick am gelben Meer" Dinner for One" gehört zu Silvester wie Freddie zum Tigerfell und schlägt in der Beliebtheit längst die Neujahrsansprache der Kanzler. Auch in China hängen die Fans gebannt am Fernsehschirm - dank einer kleinen Gemeinde von deutschen Auswanderern. Der TV-Klassiker "Dinner for One" hat die ehemalige deutsche Kolonie Qingdao am Gelben Meer erreicht. In einer deutschen Kneipe wird der Sketch aus dem Hamburger NDR-Studio sehr zu Freude der Chinesen in Originalfassung gezeigt. Das "Mannheimer Eck" in der chinesischen Hafenstadt Qingdao an der Straße Jiangxi Lu 173 ist eine beliebte Anlaufstelle für alle Deutschen und Europäer in der ostchinesischen Hafenstadt. Die Ausstattung ist zwar karg mit gemasertem Kiefernholz-Verschalung und tiefer Decke. Aber das Programm stimmt, seitdem im Jahre 2001 der Mannheimer Willi Werle den bereits 60 Jahre alten Laden übernommen hatte. Der Techniker und gelernte Metzger Werle hatte zuvor für eine badische Firma eine Chemieanlage in Qingdao aufgebaut und sich in eine Chinesin verliebt. Seitdem wird über einen modernen Großbildschirm unter der Decke am Silvesterabend "Dinner for One" in der englischen Originalfassung ausgestrahlt. Wiederum der deutsche Manager einer Straßenbahnbau-Firma hatte die DVD auf "mehrfache Nachfrage" der deutschen Ex-Patrioten mitgebracht. Glühwein verboten, NDR-Dinner noch erlaubt Zu den Biermarken Weihenstephan, Bitburger, Köstritzer oder dem "Tsingtao-Beer" sowie anderer Alkoholika schauen jedes Jahr rund 60 "Dinner for One"-Fans aus Deutschland, Korea, Schweden, der Schweiz und eben auch China den Sketch um die Geburtstagsrunde von Miss Sophie und Butler James. Wärend der NDR und eine beauftragte Firma nach Informationen von SPIEGEL ONLINE immer noch über die Lizenzvergabe der TV-Rechte in das Reich der Mitte verhandeln, wird in Qingdao schon regelmäßig über den Theater-Tiger gestolpert. Auch wenn das Feiern mit abwesenden, weil schon verstorbenen Freunden Miss Sophies, 90, in der chinesischen Tradition der Hausgeister als heikel gilt, amüsieren sich, so Augenzeugen, auch die chinesischen Gäste im Mannheimer Eck zu Quingdao. "Dinnel fol One" hat am gelben Meer seine Fangemeinde gefunden. Andere deutsche Bräuche haben es in der ehemaligen Kolonialstadt des Deutschen Reichs (1898 bis 1914) etwas schwerer. So konnte in der katholischen St. Michaels-Kirche Ende 2006 zwar ein deutschsprachiger Gottesdienst abgehalten werden. Ein Weihnachtsmarkt mit Glühwein und Bratwürsten wurde von den Behörden aber ohne Begründung abgesagt. Repressionen gegen die "Dinner for One"-Ausstrahlung im Mannheimer Eck wurden bis heute nicht bekannt. Deshalb: "Same procedure as last year." |
28.12. | Treffpunkt
Calwer Eck zum Qingdao Revival fuer alle deutschen Kollegen, die uns in
Qingdao dieses Jahr ueber besucht haben. Der Abend wurde superlustig, es
kamen fast alle die eingeladen waren und wir sassen mit gut 25 Leuten am
Tisch. Austausch der Qingdao Geschichten und update was so alles passiert
ist, danach noch was trinken gehen und ab nach Hause.
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27.12. | Der
grosse Tag des Konsums ist da, ein Tag allein mit meiner besten Freundin
in Stuttgart. Viel Kaffee und viele Tueten, das war der Plan. Und ich sags
Euch, das hat auch wunderbar geklappt. Frauen stellt Euch nur mal vor, ihr
seid fuer 6 Monate eingesperrt und koennt keine Klamotten und keine Schuhe
kaufen, dafuer verdient ihr gutes Geld. Dann kommt ihr ins Schlaraffenland
und werdet auf die Laeden losgelassen, so ungefaehr gings mir. Na gut, das
Schlaraffenland sieht anders aus aber ich hatte hinterher genug zu tragen
und endlich wieder Hosen, die nicht zu kurz waren und noch ein paar Schuhe
und Pullis und Socken und Strumpfhosen! Dazu einige Laesterstunden im
Starbucks und ich fuehlte mich wieder richtig normal. Ich hab Freunde, ich
kann mit jemandem reden, ich kann einkaufen gehen ich habe wieder ein
Leben....aber leider nicht allzu lange, denn der Rueckflug rueckt naeher.
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24.12. | Weihnachten, ganz normal
mit Familie bei meiner Oma. Alle am Tisch, viel zu essen und die Katze
aufm Schoss....fuehlte sich viel besser an als die Jahre davor. Von meinen
Cousinchen hab ich einen Survival Paket Gutschein bekommen, fand ich total
klasse und irgendwie tut Familie schon sehr gut.
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22.12. | Letzter Arbeitstag und endlich mal Zeit am Abend auf
den Weihnachtsmarkt zu gehen. Stuttgart find ich net so toll, ich liebe
aber den in Esslingen. An dem Abend gabs ne kleine Geburtstagsfeier und
ich hab endlich meine Freunde wiedergesehen, war superklasse aber auch
irgendwie komisch. Man sieht sich lange Zeit nicht, schreibt nur Emails
und ich hab gemerkt, wer noch nie in China war, der kann nicht
nachvollziehen wie es hier ist. Dadurch gehen einem irgendwann auch die
Gespraechsthemen aus....
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20.12. | Arbeitswoche in
Deutschland, ist schon irgendwie laessig. Morgens nicht mit dem Shuttlebus
fahren und flexible Arbeitszeiten haben. Ich hatte mich schon richtig an
China gewoehnt. Am Nachmittag gabs noch ne kleine Weihnachtsfeier mit viel
Schokolade und Gutsle und langsam aber sicher kam meine
Weihnachtsstimmung, aber nur ganz langsam. Am Abends kam dann auch das
Ergebnis der Untersuchung...Magenschleimhaut entzuendet und Blutarmut,
wusste doch dass was net stimmt!
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16.12. | Strahelnder Sonnenschein,
die Berge im Schnee und nicht mal wirklich kalt. Dank Jetlag war ich ein
bissle ko und hatte auch keine richtige Lust zum Skifahren. Darum bin ich
mit ein paar andern den Berg hochgelatscht und das quer durch den Schnee,
immer mit der Sonne im Gesicht und frischer Luft in der Nase. Nach 5
Stunden waren wir dann wieder zurueck auf der Huette und ich nach der
Dusche im Bett. Jetlag, Hoehe und zu viel Sauerstoff haben dafuer gesorgt,
dass ich von 5 bis um 8 am naechsten Morgen komatoes durchgeschlafen habe.
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15.12. | Freitag frei, erst mal
Arzttermin und Blut lassen dann ab nach Oesterreich! Ski
faaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahren! Genialstes Wetter und frische Luft und
nette Leute, ein Stueck Normalitaet. Im Supermarkt einkaufen und es gibt
alles – deswegen gabs abends erst mal ein halbes Kilo Kaese und
Vollkornbrot und Salat...mensch hab ich das vermisst. Leider mochte meine
Magen das Essen doch nicht mehr, er hat sich wieder lauthals beschwert.
Dabei gabs net mal Knoblauch oder Glutamat...
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13.12. Nachtrag | Nach der Odyssee endlich wieder zuhause. Die Sonne
strahlt mich an und mein Dad holt mich am Flughafen ab. Die Luft riecht
nach nichts und in meiner Hand hab ich ne Tuete mit Brezlen und ein
Apfelsaftschorle, da sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Mein
Mietauto ist ne Riesenschuessel, ein Seat Altea XL und ich sitz drin,
Stuttgart rauscht an mir vorbei und statt richtig happy zu sein bin ich
einfach nur ko und irgendwie fuehl ich mich komisch. Ist alles so normal,
fast schon unheimlich und kein Auto hupt oder draengelt sich rein. Was mir
auch noch auffaellt, ist dass nicht alle Haeuser so super aussehen, wie
ich es in Erinnerung hatte. Fast schon wie in China, aber da guck ich
dafuer inzwischen nicht mehr drauf weils normal ist. Zurueck in meinem
alten Zimmer wars schon schoen, richtig kuschelig und dann meine Mutter,
Michi und Oma anrufen, alle freuen sich und ich bin wieder da. Um dem
Jetlag ein Schnippchen zu schlagen bin ich mittags erst mal nach Winnenden
gefahren, wo ich mich ja fast nicht mehr auskenne. Da gibts auf einmal
Klamottenlaeden und noch andere Laeden, bin dann mit meiner Mutter ueber
ihre Mittagspause ein bisschen rumgeschlendert und konnte mich bei den
Klamotten gar net entscheiden. War irgendwie zu viel Angebot und wieder
zuhause zu sein hat mich ein bisschen uberfahren. Beim Schuhe kaufen gings
mir dann wieder besser, nach 6 Monate endlich Schuhe kaufen gehen und es
gibt alles in meiner Groesse. Fuehlte mich wie Alice im Wunderland! Da ich
immer noch net richtig muede war und zuhause weder schlafen noch vor der
Glotze hocken wollt, fuhr ich ins Buero um meine Kollegen wieder zu sehen
und unter Menschen zu sein. War klasse, alle noch da und alles wie immer.
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13.12.06 | Gestern um exakt 19 Uhr chinesischer Zeit setzte ich mich mit samt
meinen Koffern und Taschen und meinen Skiern ins Firmenauto und wurde zum Flughafen gefahren, draussen kein Nebel und trotz der
Fahrkuenste unseres Chaosfahrers kam ich dort auch an und zwar Viertel vor acht.
Alles wunderbar, eingecheckt und hibblig weil ich endlich mal wieder nach Hause gehe....6 Monate sind ne lange Zeit. Ich war schon richtig enttaeuscht als der Flieger auf die Minute puenktlich in die Luft ging und bin ganz friedlich eingeschlummert. Flugzeit nach Peking sind immer 60 Minuten, dachte mir aber nichts schlimmes dabei, als wir erst nach knapp 2 Stunden gelandet sind, man weiss ja nie wieviele Schleifen die drehen und immerhin hatte ich ja geschlafen. Auf meinen noch nicht ganz wachen Geisteszustand hab ich auch geschoben, dass ich statt welcome in Beijing welcome in Dali....gehoert hab...hab das aber gleich wieder vergessen. Flugzeug stand also und es kam die Durchsage, dass wir noch nicht rauskoennen. Es kamen sonst keinerlei Durchsagen und ich rief noch munter im Flughafenhotel in Peking an und hab denen Bescheid gegeben, dass ich wohl erst nach 24 Uhr kommen wuerde. Irgendwann nach einer heftigen Diskussion zwischen meinem Nebensitzer und einer der wirklich unendlich daemlichen Luftsaftschubsen stellte sich heraus, dass wir nicht in Peking waren sondern in Dalian gelandet sind. Dalian liegt ca. 1 Flugstunden von Peking weg, es war nicht sicher wie und ob es weitergehen wuerde. Weitere 30 Minuten spaeter und einige boese Worte hiess es auf einmal Peking waere wegen Nebel geschlossen und wir muessten die Nacht in Dalian verbringen. Die ganzen Infos kamen aber net von allein sondern mussten richtiggehend aus dem Schnepfen rausgequetscht warden, mein Sitznachbar hat gleich noch gedolmetscht und wir stellten fest, dass er im selben Flieger am folgenden Tag nach Frankfurt fliegen wollte. 2h nachdem wir gelandet waren wurden wir samt Handgepaeck in einen Bus verfrachtet und fuhren ohne irgendwelche Info durch die Nacht. Raus aus dem Flughafengelaende, raus aus der Stadt, durch die Randgebiete bis wir nach ca. 40 Minuten durch ein verdammt chinesisch aussehendes Tor fuhren und ich die chinesischen Zeichen fuer Hot Springs und Hotel entziffern konnte. Dort dann raus aus dem Bus und erst mal verzweifelt nach Info suchen - Fehlanzeige, keine News wann es am naechsten Morgen weitergeht und ob ueberhaupt. Einige musste fuer die Zimmer richtig loehnen manche net und ich musste meine Boarding Karte abgeben, bekam dafuer einen handgeschriebenen Wisch und wurde einer Chinesin hinterhergeschickt. Total am Ende also durch die kalte Nacht bis ans gefuehlte Ende der Welt, vorbei an Giraffen und Elefanten und Pagoden im Nebel. Hatte schon ein bisschen was gespenstisches aber ich war zu muede um drueber nachzudenken. In meinem Hirn arbeitete es, was mach ich jetzt, aufregen oder resignieren, ich will heim....etc. Dickes Dankeschoen an dieser Stelle an Martin fuer die aufbauenden Telefonate und die SMS - Humor hilft und es beweist, ich hab das ganze doch net getraeumt! Das Gebaeude Nummer 3 hab ich fast alleine gefunden, Zimmer Nummer
3 dann durch meine MItbewohnerin - eine Chinesin mit den moerderischsten Stiefeln dieser Welt...leider hab ich das erst
gesehen, als wir nach 20 Minuten ein funktionierendes Licht hatten. Das haetten wir aber lieber auslassen sollen, denn das Licht hat
die kleinen lieben Insekten an der Wand ein bisschen nervoes gemacht und es fing an zu krabbeln...dazu dann noch dekorativer Schimmel unter
der fast von der Wand haengenden Tapete. Seufz ich liebe China! Wenigstens gabs ne Bettdecke und troepfchenweise kaltes Wasser.
Meine Zimmergenossin packte die Lancome Creme aus und die Chanel MakeUp Flasche, rauchte erst mal wie ein Schlot das Zimmer voll und
schluerfte ne Nudelsuppe. Das bringt mich jetzt zu einem Appell an die
Maennerwelt: Jungs, Wieder anderthalb Stunden Schlaf spaeter Landung bei Nebel, bange Minuten bis uns gesagt wird dass wir wirklich in Peking gelandet sind! Schnellstens aus diesem Flieger und Gepaeck holen - wieder keine Info woe s ankommt....nach einigem Rumfragen schnell hin und alles ist da! Zwischendrin liefen schon die Telefondraehte nach Qingdao heiss um irgendwie einen Flug an diesem Tag zu organisieren, alle Lufthansafluege konnt ich mir abschminken, 25 Stunden ueber Moskau waren ausgebucht, SAS Flug waere super gewesen aber konnte man in China nicht buchen. Also blieb die altbekannte Variante mit Turkish Airlines um 23.55 Uhr. Tja und da sitz ich jetzt, nur noch 5 Stunden und ich komm hier raus - das Ticket wurde organisiert, ich hab mir schnell die fettigen Haare waschen und foehnen lassen und war japanisch essen. Dort hab ich wieder lachen koennen, das einzige englische Magazin war "Hunter" mit interessanten Artikeln zum Thema 'der perfekte Kopfschuss' oder 'Schlachtermesser effizient geschaerft"...ich bin in China und vergess immer wieder, dass das eine andere Galaxie ist. Wuerd gerne schlafen aber mein Handy ist fast leer, aufladen geht derzeit net und bei dem Krach krieg ich vermutlich eh keine Auge zu, obwohl ich wirklich ein bissle am Ende bin. Meine Maedels halten mich mit SMS bei Laune, Kollegen rufen an und dank Marc hab ich die perfekte Musik: Sneaker Pimps....bissle schraeg genau wie China. Drueckt mir die Daumen, dass ich morgen wie geplant nach 48 Stunden in Deutschland lande, vielleicht kuesse ich ja den Boden, nach dieser Odyssee waer das vielleicht angebracht! Dann gibts erst mal Brezeln bis zum Umfallen und auf meinem alten Schreibtisch warten schon die ersten Ueberraschungseier. Gruesse aus dem Flughafen der olympischen Spiele, 2. Stock, Exit 7 domestic arrival area, hier waren die letzten freien Sitze......
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09.12. | Gestern
kam ich wieder in Qingdao an, der Taxifahrer wollte mich bescheissen und
ich fiel hundemuede einfach nur ins Bett. Am Samstag morgen dann schnell
aufstehen, Massage geniessen und noch einkaufen denn es gab wieder eine
Cooking Session diesmal mit dem Thema: Christmas Baking and cooking. Die
Bude war mal wieder gerammelt voll und der Boden wurde zum Gutsle
ausstechen benutzt, die Kids haben Maennle gebacken und in der Kueche
gings rund. Am Ende gabs zig Gutsledie allesamt wegkamen, Bratwuerste,
chinesisches Gemuese und natuerlich Shrimps. Die Chinesen haben dann auch
zum allerersten Mal Gluehwein getrunken und offenbar schmeckts ihnen ganz
gut, ich musste ca. 12 Rezepte verteilen und habe auch bruederlichst mein
Gluehfix geteilt. Die Kueche verwuestet, der Kuehlschrank voll mit Resten
und hunderte Muelltueten, ich liebe meine Kochsessions!
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06.12. | Nikolaus
in Taiwan oder besser gesagt auf dem Weg von Taiwan nach China. Die
Rueckreise steht auf dem Plan, also wieder 2h nach Taibei und anderthalb
nach Hongkong, dann nochmal eine Stunde mit der Faehre in die
Volksrepublik und mit dem Auto nach Shenzhen. So richtig toll war der Tag
net, aber dafuer war das Hotelzimmer der Hammer und ich nach einem heissen
Bad schon um 9 im Bett am Schlafen, nachdem ich mir zwei Folgen der neu
importierten 6. Staffel der Gilmore Girls angeschaut hab.
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05.12. | Ich
mag Taiwan, hab ich das schon mal erwaehnt? Ist irgendwie anders als China
und Japan aber irgenwie auch net. Die Mischung ist gut und die Stimmung
anders, was jede Geschaeftsreise meist auch zu einem Miniurlaub macht.
Nachdem wir mal wieder Ueberstunden gemacht hatten gings zum Essen in ein
echt taiwanesisches Teehaus. Das Essen schmeckte nach langer Zeit wieder,
weils halt net den klassisch chinesischen Gschmack hat. Dazu gabs nen
Liter Pearl Milk Tea und mein Tag war gerettet. Als Kroenung des Tages
fuhren wir dann noch auf den Nachtmarkt in Taizhong – unendlich gross
und richtig quirlig bei 15 Grad um 23 Uhr. Mit voll gestopften Tueten dann
ab ins Hotel und gluecklich ins Bett fallen.
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03.12. | Endlich
mal wieder frueh aufstehen, um 5 Uhr raus aus den Federn besser gesagt der
bettdecke und mit noch nicht ganz funktionierendem Kreislauf schnell mal
auf den Flughafen. Heizung im Taxi tut net und die frische Morgenluft im
Gesicht und auch sonst am ganzen Koerper hilft mir sehr beim Aufwachen.
Durchgefroren war ich dann viel zu frueh aufm Flughafen, zum Glueck gabs
keinen Nebel und keinen Verkehr. Damit war noch Zeit fuer nen leckeren SPR
Coffee um die Lebensgeister zu wecken. Ausserdem wars warm und das kann
man vom Rest des Flughafens nicht behaupten. Der wird naemlich nachts
wegen Stromsparmassnahmen nicht geheizt und somit hatte es schnucklige 3
Grad da drin. Im Flieger nach Hongkong wars halbwegs ertraeglich, ich hab
aber nicht wirklich viel mitbekommen – schlaaaaaaaaaaaaafen. Danach
Landung in Hongkong und gleich mal wieder Kaffee, diesmal bei Starbucks
und endlich auch was essen, das nicht nach chinesisch oder Flugzeug
riecht. Da ich gluecklicherweise fast 2h Aufenthalt hatte, konnte ich mit
meiner Ersatzkreditkarte dem Konsum froenen. Zeitungen kaufen, Cosmo
kaufen, Buecher kaufen, Handtaschen kaufen....seufz ist das genial. Dann
in anderthalb Stunden mal schnell nach Taibei und mit der abgefahreren
Terminal Bahn von Terminal 1 nach 2. Egal wann ihr dort seit, diese Bahn
ist immer leer und der Weg dorthin sehr abenteuerlich. Ich denke immer an
der naechsten Ecke land ich in der Sackgasse oder werd von hinten
erschlagen, weils so finster und einsam ist. Am Ende kam ich dann trotzdem
heil im International Terminal an und durfte mich dort 5h haeuslich
einrichten um auf meine Kollegen aus Deutschland zu warten. Dank der sehr
bequemen Sofas in der Wartehalle und zig Tassen Kaffee wars halbwegs
ertraeglich und ich konnte einiges an Schlaf nachholen bevor wir mal
wieder 2h nach Taizhong fuhren. Abends dann muede ins Bett und schlafen
wie ein Stein.
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02.12. | Winter
Ball in Qingdao Oh
ja, wieder Winter Ball auf dem ich schon im Jahr davor war um Leute
kennezulernen un dann nach einiger Zeit gefluchtet bin weil ich mich
zwischen all den rosafarbenen Baisers im schwarzen Anzug so underdressed
gefuehlt hab. Diesmal war aber alles ganz anders! 2h vor Beginn ging
naemlich erst mal das Styling los und wir hatten jede Menge Spass und
sahen hinterher halbwegs balltauglich aus. Mein schoense Abiballkleid kam
zum zweiten Mal in seinem und meinem Leben zum Einsatz, ich im Kleid,
allein das ist schon ein echtes Ausnahmeereignis. Die Suche nach der
passenden Strumpfhose hat mich den Morgen ueber beschaeftigt, aufstehen
– Strumpfhose suchen – massieren lassen (diesmal mit
Kopfmassage...schmelz) – weitersuchen. Kurz nachdem ich entnervt und
todesmutig entschieden hatte ohne zweite Schicht Stoff zu gehen hat sich
das Ding zu erkennen gegeben, hinter der Waschmaschine. Der Sektempfang
war schon lustig, allerdings erst nach zwei Sekt-Orange denn die ganze
Sache war wieder reichlich steif. Einzig das Gucken war die Sache wert, so
viele aufgebrezelte Tussen hab ich schon verdammt lang nicht mehr gesehen
und schon gar nicht in amerikanischen XXL Format. Herrlich sind auch die
Herren der Schoepfung die teilweise in chinesischen Jacken, Turnschuhen
(Amis...) oder Smoking erschienen waren. Die ganze Haute Volee von Qingdao
also brav versammelt um sich selbst zu feiern. Bester Spruch des Abends
war, dass man sich vorkommt wie in ner Folge von Verbotene Liebe, alles
von und man selber passt net ganz so dazu. Zusammen ists aber ziemlich
lustig! Der naechste Brueller des Abends war dann mein Namensschild, erst
musst ich nochmal gucken und beim Anblick des Namens bruellte mein Chef
erstmal ganz spontan los. Der Spitzname des Abends war perfekt, Frau
Knusper sass an Tisch 30. Passt hervorragend zu meinem Musperhaeuschen am
Arbeitsplatz....im letzten Jahr hiess ich noch Nuspel – mal sehen was im
naechsten Jahr der Buchstabendrehen so macht. Die
Reden haben wir gar net mitbekommen, genauso wenig wie die Versteigerung
bzw. Die Loserei – wir waren zu sehr damit beschaefigt zu laestern und
zu gucken und zu essen...das war naemlich wirklich lecker. Nach dem
letzten Schluck Kaffee und dem Beginn der Tanzwut mit YMCA fluechete dann
die juengere Generation (wir waren 2) schnellstmoeglich aus dem Ballsaal.
Hochsteckfrisur raus, Krawatte lockern und endlich gute Musik! So gegen
halb 3 war ich zuhause....was jetzt gleich zu heute fuehrt...Sonntag. Ich
sitze naemlich grade in Taipeh auf dem Flughafen auf dem ich vor ca. 30
Minuten gelandet bin. Musste um 5.30 Uhr aufstehen, ergo 2.5 Schlaf
mussten reichen um dann das einzige nicht geheizte Taxi Qingdaos zu
erwischen und mit Todesangst (ich denk immer ich mus erfrieren) Richtung
Flughafen zu heizen. Da war ich dann viel zu frueh, die hatten noch nicht
mal die Schalter aufgemacht, das weiss ich fuers naechste Mal, dann gibts
vielleicht 3h Schlaf. Egal, also rumsitzen und weiterfrieren, denn auch
der Flughafen ist wohl erst nachmittags halbwegs ertraeglich geheizt.
Morgens heissts bibbern und ich hab schon meine Fuesse nicht mehr gespuert
und mich ganz dick in meinen Schal eingemummelt. Zum Glueck wurds im
Flieger halbwegs warm aber dafuer supereng, hat mich aber nicht dran
gehindert die 3h vor mich hin zudaemmern um dann wieder fit fuer Hongkong
Airport zu sein. Endlich normale Leute, Laeden, englische Buecher und
seufz....meine Visakarte war ja gekommen. Ist ganz schlimm mit mir, bin
jetzt ein Parfuem, einmal Mascara und einmal Tasche reichen (bzw. Meine
Visakarte aermer) und hab gleich noch ein Buch und die neuste Cosmo
gekauft. Jippie, voll normal! Dann noch ein Starbucks Kaffee fuer den noch
leicht schwummrigen Kopf und ewas zu essen fuer den leeren Magen – ich
liebe den Airport!
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